Reise nach Polen

Kürzlich haben wir eine Reise nach Polen unternommen,die von einem ehemaligen Mitglied unseres Vereins aus Trier organisiert wurde. So trafen wir uns am Morgen des 24.5. pünktlich vor unserer Vereinskneipe. Da ein Vereinsmitglied Besitzer eines Transporters ist, war das Ankommen gesichert. So konnte die Reise beginnen. Die erste Etappe führte uns nach Lodz,einer Großstadt im Herzen Polens .Die Fahrt ging recht zügig voran,auch dank der neuen Autobahn,die  Berlin mit Warschau verbindet und auch noch weitergebaut wird .Leider wird die Fahrt von diversen Mautstellen ausgebremst. Aber das konnte unsere Laune nicht trüben,wir reisten ganz entspannt dem Ziel entgegen,welches wir am Nachmittag erreichten. In Lodz angekommen,checkten wir als erstes im Hotel ein und erkundeten die Stadt  .Wie schon gesagt ist Lodz eine Großstadt,die drittgrößte nach Warschau und Krakau. Vor dem 2.Weltkrieg war dort ein Zentrum der Textilindustrie,welches jüdisch dominiert war. Heute kann man den alten Glanz nur noch erahnen,die Stadt hat den Charme der ex.DDR,die Häuser sind recht mitgenommen vom Zahn der Zeit und graue Fassaden dominieren,schade eigentlich es gibt doch viele schöne Gebäude dort. Da der Zweck unserer Reise ja ein aquaristischer war ,lag unser Focus natürlich darauf fischiges zu entdecken. Wir fanden natürlich auch einen kleinen Aquarienladen,den wir augenblicklich begutachteten. Danach war noch ein wenig schoppen angesagt und der Abend fand sein Ende mit einem Besuch in einem jüdischem Restaurant,leider hatten wir vorher schon ausgiebig gegessen,so dass wir Berliner nur einen kleinen Imbiss zu uns nahmen. Es war aber sehr lecker,leider viel zu viel,ein Umstand ,der uns bei dieser Reise noch öfters begegnen sollte.

Der nächste Morgen begann mit einem ausführlichen und sehr gehaltvollen Frühstück .So gestärkt konnten wir in den Tag starten,der mit einem Besuch der Manufaktura,einem großen Komplex ehemaliger Fabrikgebäude begann. In früherer Zeit war das eine Textilfabrik,wo Tausende Arbeiter malochten.Heute sind dort mehrere Restaurants,Imbisse,ein Kino , diverse Shops und eine große Mall.Einen Zooladen einer Ladenkette konnten wir dort auch finden,das Angebot dort war normaler Standart. Nach kurzer Besichtigung hatten wir auch schon wieder Hunger,so dass wir uns stärkten und dem ersten Highlight unserer Fahrt entgegen sahen,dem Besuch eines Großmarktes für Fische. Diese Veranstaltung ist eigentlich nur für Leute mit Gewerbeschein,aber wir durften freundlicherweise alles besichtigen. Was uns dort erwartete ,war schon etwas speziell.In einer riesigen Halle wurde neben Fischen und diversem Zubehör auch Kleinsäuger,Reptilien,Vögeln so ziemlich alles angeboten was man so in Zooläden erwerben kann.Am besten in Erinnerung sind mir Nacktmeerschweine und kleine, sehr helle Igel.Das alles wurde teilweise in etwas fragwürdiger Weise präsentiert.Dann kam die Fischhalle,alles voller Verkaufsstände ,in denen die Tiere in Plastikbeuteln und -bechern gezeigt wurden.Man konnte neben den üblichen Verdächtigen auch allerhand L-Welse und Diskusse finden.Einige Händler hatten auch sogenannte Glofische im Angebot,ein gentechnisch veränderter Fisch ,der durch Gene einer Quallenart flouresziert.Ist schon etwas strange und auch in der EU verboten ,aber was Solls in Polen sehen sie das recht entspannt.Die Preise der dort angeboten Tiere waren sehr moderat,aber wir erwarben nur Zubehör ,was es dort auch reichlich gab. Leider verging die Zeit viel zu schnell und da wir noch eine längere Fahrt vor uns hatten ,nahmen wir schweren Herzens Abschied und machten uns auf den Weg in unser Quartier nach Latosowa nordöstlich von Warschau,wo wir auch recht spät ,dank des starken Verkehrs in Warschau,ankamen.Unsere Unterkunft war ein rustikales Holzhaus inmitten herrlich ruhiger Natur.So endete der Tag mit einer Stärkung vom Grill ,die wir am Lagerfeuer mit einem Bierchen oder auch zweien genossen.

Der nächste Tag begann wie üblich mit einem üppigen Frühstück nach polnischer Art,was auch nötig war,weil wir uns viel vorgenommen hatten. Nachdem wir uns durch die Warschauer Rushhour gekämpft hatten,besuchten wir zwei Fischgroßhändler,die uns freundlicherweise Einblicke in ihre Läden gestatteten. Dort gab es viele Becken mit allem was es so gibt,angefangen mit Guppys über Skalare ,Buntbarsche ,Welse bis zu Wirbellosen . Wobei mir persönlich der zweite Laden besser gefiel,weil dort alles einen gepflegteren Eindruck machte.Außerdem gab es Becken in denen Buntbarsche ,die Junge führten ,zu bewundern waren. Auch konnten wir dort im Lager stöbern und so das eine oder andere käuflich erwerben. Aber wie so oft saß uns die Zeit im Nacken,weil wir ja,,natürlich wenn schon in Warschau,auch ein wenig von der Stadt sehen wollten. Da eine Vereinsfreundin aus Trier gebürtige Warschauerin ist,ließ sie es sich natürlich nicht nehmen,uns ihre Heimatstadt zu zeigen. So begaben wir uns in die Altstadt,kehrten dort kurz in eine Gaststätte ein und begannen eine Tour durch die wunderschönen Straßen und Gassen. Natürlich war die Zeit viel zu knapp ,aber einen ersten Eindruck konnten wir so gewinnen.die Stadt ist auf jeden fall eine Reise wert. Als letzten Punkt unseres Tagesprogramms besuchten wir noch den Laden des zweiten Großhändlers,den Diskus Zoo. Auf zwei Etagen gab es alles was das Herz begehrt,natürlich auch Fische,viele Buntbarsche ,leider meist Afrikaner. Aber ansonsten ein Topladen,der in Berlin seines gleichen sucht. Danach ging es „nach hause“ ,wo auf uns schon ein leckeres Mahl wartete,nämlich Ziege. So fielen wir gesättigt und zufrieden in unsere Betten ,um am nächsten Morgen mit frischem Elan den letzten Tag unserer Reise zu beginnen.   

Für den vierten Tag waren Vorträge vorgesehen , als erstes erfuhren wir von unserem Gastgeber einiges über die Situation unseres Hobbys in Russland und der Ukraine. Warum gerade über diese Länder berichtet wurde ,erklärt sich durch den Job des polnischen Hausherren,er ist nämlich Vertreter der Firma Tetra und macht dort Vorträge, Weiterbildung und ähnliches. So hörten wir z.B.,die für uns erstaunliche Tatsache,dass in der Ukraine der Zweitgrößte Zooladen Europas existiert. Die Aquaristik ist dort trotz widriger Umstände ein recht verbreitetes Hobby ,was auch durch die bekannten Firmen mit Wettbewerben unterstützt wird, vor allem im Nachwuchsbereich. Als Siegerprämien winken dann komplette Aquarien inklusive Technik ,was aufgrund der Einkommenssituation einen ziemlichen Wert darstellt .Von unserer Seite kam ein Vortrag unseres Freundes Roland ,der natürlich seine Südamerikaner vorstellte. Er berichtete über seine Erfahrungen beim Fang über den Transport bis hin zu Tipps über die Haltung seiner Lieblinge. Das alles wurde in die jeweilige Sprache übersetzt ,was gelegentlich zu lustigen Situationen führte. Nach all dem lagen Sitzen waren wir froh über eine Führung durch den Garten und die Anlage unserer Unterkunft. So sahen wir unter anderem eine Koiteich, allerhand Getier und auch die Zuchtanlage in Keller wo einige von uns auch Fische erwarben. Ein Ausflug auf alten Holzwagen, gezogen von einem kleinen Traktor, krönte den Tag. So gelangten wir zu einem Ausflugslokal, einem ehemaligen Gehöft, wo wir wieder mal gut zu essen und trinken bekamen. So gestärkt konnten wir die Rückfahrt antreten und uns auf die heimreise vorbereiten.Den letzten Abend verbrachten wir mit unseren Gastgebern beim Essen,mal was neues,und beim Testen diverser Getränke.Leider hieß es am nächsten Morgen Abschied nehmen,und so verließen wir den gastlichen Ort mit etwas Wehmut aber voller Eindrücke und guter Erinnerungen. Als Fazit dieser Fahrt kann ich nur sagen ,es hat sich wirklich gelohnt.Wir haben viel Interessantes gesehen, neue Dinge kennengelernt und sehr gut gespeist und getrunken. Ein besondere Dank geht an unsere Freunde in Polen, in deren Haus wir nächtigen konnten und natürlich an die Organisatoren der Reise.